Im Fall des Münchner HILDALGO ist der Begriff „Klassikfestival" fast schon irreführend, unterscheiden sich Konzeption und Setting doch fundamental von anderen namensgleichen Veranstaltungen. Nicht umsonst bejubelte die Presse in den vergangenen Jahren das frische Format als „erheblich intensiver und direkter als in einem normalen Konzertsaal" (Abendzeitung), „ungewöhnlich divers, ungewöhnlich jung" (Deutschlandfunk) und empfand es gar „wie eine Befreiung" (Bayerischer Rundfunk).
Begonnen hat alles in einem kleinen enthusiastischen Freundeskreis – mittlerweile sind in jeder Festival-Ausgabe mehr als 150 Menschen auf und hinter der Bühne beteiligt. Markenzeichen sind – neben den spartenübergreifenden Produktionen mit Vokalmusik – die ungewöhnlichen Locations. Der Ort ist zentraler Teil des Kunst-Erlebnisses. Der HIDALGO spielt nicht im Konzertsaal, sondern auf Parkhäusern, in Nachtclubs oder beim Friseur.
Neben dem jährlichen Festival gibt es mittlerweile ein spartenübergreifendes HIDALGO Kollektiv, das auch für andere Festivals und Häuser Werke mit klassischer Musik (Installationen, Performances und Musiktheater) umsetzt, sowie die musikpädagogische HIDALGO Werkstatt, wo in interaktiven Formaten Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Altersgruppen oder sozialer Hintergründe gemeinsam Musik und Kunst gestalten.
„Klassik ist quicklebendig", schrieb die Süddeutsche Zeitung nach einem HIDALGO-Event. Mit seiner Themensetzung befinden sich Kollektiv und Team hinter dem Festival am Puls der Zeit und scheuen keine künstlerische Grenzüberschreitung. Das ist riskant, zugleich aber spannend, unterhaltsam und herausfordernd. Vor allem aber: Mit HILDALGO wird Klassik wieder gesamtgesellschaftlich relevant.
www.hidalgofestival.de
