Aktion der MKW zu Weihnachten 2024

Willkommen

Liebe Kulturbegeisterte,

das vorliegende Programmheft bildet für die Monheimer Kulturwerke einen ganz besonderen Meilenstein. Angelehnt an den Programmtitel der Aufführung beim Richtfest der Kulturraffinerie K714 mit dem Namen „Zwischen-Welt“, können wir beim vorliegenden Programmheft auch von einer Art „Zwischen-Programm“ sprechen. Es ist das letzte Programm der Monheimer Kulturwerke ohne ihre neue Kulturraffinerie K714.

Am Rheinkilometer 714 entsteht gerade eine ganz besondere Gesamtkomposition, die unsere Stadt positiv bereichern und für viele Jahrzehnte prägen wird. Nicht nur der kubusförmige Gebäudekörper im Herzen der Kulturraffinerie K714 ist inzwischen zu voller Höhe aufgestiegen, auch das benachbarte Parkhaus für über 2.000 Fahrzeuge ist bereits so gut wie fertiggestellt. Viele wichtige Verkehrsadern rund um die Kulturaffinerie K714 wurden ausgebaut. Von der neuen Opladener Straße, der erweiterten Daimlerstraße und im Süden der Baumberger Chaussee profitieren schon heute zahlreiche Bürgerinnen und Bürger täglich. In der Mitte der Baumberger Chaussee, in Höhe Kielsgraben, bauen wir die Kreuzung gerade leistungsfähiger aus. Zudem wird die Stadt noch vor Fertigstellung der Kulturraffinerie K714 die Straßenbauarbeiten an der neuen Rheinpromenade abschließen, damit es künftig nicht nur in der Kulturraffinerie K714 harmonisch wird, sondern auch alle Verkehrsteilnehmenden zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto hier bald endlich eine harmonisch aufeinander abgestimmte Wegeführung vorfinden.

Als Monheimerinnen und Monheimer dürfen wir uns weiter auf die Fertigstellung dieser Infrastruktur-Verbesserungen freuen – und natürlich auch auf unsere vielen auswärtigen Gäste, die unsere Kulturbegeisterung teilen. Für die Fertigstellung all dieser Gewerke und die Programmplanung braucht es nicht nur ein paar Instrumente: Es braucht ein ganzes Orchester.

Dabei bauen wir an unserer kulturellen Zukunft in politisch herausfordernden Zeiten. Davon zeugt auch, dass wir inzwischen verkünden können, dass die Kulturraffinerie K714 bald nicht nur einen Konzertsaal, sondern auch einen eigenen Klangkörper beherbergen wird. Sie wird – wenn es nach unseren Vorstellungen geht – für die nächsten drei Jahre auch die Heimat des heimatlos gewordenen Kyiv Symphony Orchestra werden. Denn wie Sie inzwischen vielleicht schon gehört haben, wollen wir diesem durch den Krieg in der Ukraine entwurzelten Orchester mit seinen über 70 Mitgliedern samt Begleitpersonal und Familienangehörigen ab dem 1. Juli 2024 eine künstlerische und vor allem auch humanitäre Heimat bieten. Wir wollen das Orchester von hier zum Erklingen bringen und zu internationalen Konzertreisen ermutigen. Neben Auftritten in Berlin, Wien und Stockholm werden seine Musikerinnen und Musiker also schon bald auch in Monheim am Rhein konzertieren.

Doch auch ohne die neue Spielstätte, die derzeit fertiggestellt wird, bieten die Kulturwerke einmal mehr ein großartiges Programmangebot, zu dessen ausgiebiger Nutzung ich Sie recht herzlich einlade. In der letzten Spielzeit vor dem großen Umzug treffen wir in den bekannten Spielstätten der Monheimer Kulturwerke wieder auf viel Neues, etwa auf Placebo und Ronan Keating unter freiem Himmel. Aber wir werden im wahrsten Sinne des Wortes auch auf Alte Bekannte – hervorgegangen aus den Wise Guys –, auf die Bläck Fööss und Wilfried Schmickler, auf Heavysaurus, Dennis aus Hürth, Hausmeister Krause, Konrad Beikircher, DIKKA, Max Mutzke und Dr. Mark Benecke treffen.

Das vorliegende Programm der Monheimer Kulturwerke beweist damit einmal mehr Vielfalt und Qualität. Und es macht Lust auf das erste Programm mit der Kulturraffinerie K714. Eröffnen werden wir die neue Spielzeit wieder mit der „Kulturpromenade“. Gefeiert wird vom 6. bis 8. September – diesmal, ganz passend, wohl mit sehr viel Baustellenflair.

Bis wir um den Jahreswechsel 2025/2026 dann tatsächlich gemeinsam die Eröffnung der Kulturraffinerie K714 feiern werden, verspricht auch das vorliegende Programm wieder spannende Veranstaltungen und aufregende Kulturerlebnisse in einer aufregenden Stadt. Wie aufregend es noch wird, davon zeugten auch die Grundsteinlegung und das Richtfest für die Kulturraffinerie K714 vor insgesamt über 1.800 begeisterten Menschen.

Ihr Daniel Zimmermann
Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein 

Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde der Monheimer Kulturwerke,

mit Beginn der neuen Spielzeit geht auch eine „alte“ Spielzeit zu Ende. Und ein wenig Wehmut beschleicht mich, weil es ein unheimlich intensives Jahr voller emotionaler Höhepunkte war, das im Richtfest der Kulturraffinerie K714 mit über 1.800 Gästen kulminierte. Und nicht zuletzt durch unseren gemeinsamen Weg haben sich viele Begegnungen, neue Bekanntschaften, künstlerische Diskussionen und schöne Erinnerungen ergeben. Wir leben Kultur. Wir leben Gesellschaft. Und Kultur und Gesellschaft bekommen Ende 2025 endlich ein neues Zuhause – die Kulturraffinerie K714.

Für die neue Spielzeit haben wir für Sie unsere Kulturwerke-Welten weiter ausgebaut, so dass Sie mit vielen internationalen, bekannten und renommierten Künstlerinnen und Künstlern Begegnungen in Monheim am Rhein erleben können. Zugleich haben wir den Bereich der Sonderprojekte, die zum Beispiel den 3. Monheimer Sommer, die 4. Kulturpromenade und das 20. MEGA-Mondscheinkino umfassen, intensiviert. Schon in der vergangenen Spielzeit konnten sich die Monheimer Kulturwerke trotz der pandemischen Nachwirkungen eines immer größer werdenden Bekanntheitsgrads erfreuen und den Radius neuer Publikumsgruppen deutlich erweitern. Der neue Spielplan ist ein weiterer Schritt in Richtung Kulturraffinerie K714, die als Kulturstätte und -ort auch als Botschafterin des kulturellen Lebens der Monheimer Stadtgesellschaft zu verstehen ist und Interessierten die Idee „Eine Stadt für alle“ näherbringt.

Wo beginnt und wo endet aber der Kulturbegriff, besonders vor dem Hintergrund, dass das Wort „Kultur“ im Zusammenhang mit Sprache, Religion und zum Beispiel Genuss eine Vielzahl von Interpretationsspielräumen lässt? Und welches Versprechen verbirgt sich hinter der Aussage „Kultur für alle“? Warum ist Kultur überhaupt wichtig für die Gesellschaft?

Wir verstehen Kultur und ein Haus für Kultur als Reflexionsort für gesellschaftliche Entwicklungen, als Impulsgeber für Neues, der natürlich auch die Integration und Teilhabe fördert. Und wir verstehen Kultur als elementaren Baustein einer offenen und demokratischen Gesellschaft. So liegt es auf der Hand, dass die Kulturraffinerie K714 Räume bieten wird, die von der Esskultur (Restaurant) über die Diskussionskultur (Tagungsräume) bis hin zur aufgeführten Kulturveranstaltung reichen. Der neue Spielplan bezieht eine Vielzahl von Kulturdefinitionen ein, die von der Kabarett-Veranstaltung, über das gesamte musikklassische Repertoire, die Bühnenprogramme unserer Partner-Ensembles bis hin zur Kulturvermittlung reicht.

Wie weit wir bei der Auslegung des Kulturbegriffs gehen, zeigt sich bereits schon im August 2024 auf der nur 600 Meter von der Kulturraffinerie K714 entfernt liegenden Bürgerwiese Baumberg. Zu Redaktionsschluss haben sich über 10.000 Gäste Tickets für die drei sehr unterschiedlichen Monheimer-Sommer-Veranstaltungen von Placebo, Ronan Keating und DIKKA gesichert. Letzterer hat alleine 1.500 Kinder unter 13 Jahren motiviert, sich bei uns in Monheim am Rhein auf der Bürgerwiese Baumberg zu versammeln.

Reden wir bei der Kultur-Regatta auch von einer Kulturveranstaltung? Die von uns 2021 initiierte Kultur-Regatta mit Auftritten in Monheim am Rhein, Düsseldorf, Koblenz, Hamburg und Kiel wird nun nach unserem Paris-Gastspiel auf weitere internationale Gewässer erweitert und zeigt, wie ernst wir den Kulturaustausch nehmen und dabei eine segelnde und schwimmende Ausstellung als Handreichung nutzen.

Nicht zuletzt sind wir auch überzeugt, dass Kultur nicht nur einen realen Raum braucht, Gesten und Metaphern, sondern auch ganz pragmatische und aktive Initiativen, die der Rettung von Kultur dienen. Denn Kultur weltweit ist wie ein zerbrechliches Pflänzchen. Wenn sie nicht umsorgt wird, geht sie ein. Daher sind wir zu ihrem Schutz verpflichtet.

Welchen Kulturbegriff Sie selbst auch immer pflegen mögen, mit Offenheit zur Begegnung, mit dem Zulassen von Argumenten und einer Grundneugier, die viele von uns antreibt, bin ich überzeugt, dass die kommende Spielzeit 2024/2025 nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Ich freue mich sehr, Sie bei einer unserer Veranstaltungen wiederzusehen.

Ihr

Martin Witkowski
Intendant und Geschäftsführer